Der in Berlin lebende Medienkünstler Daniel Hengst entwickelt und präsentiert seine Werke häufig im Rahmen von Performances. Seit 2015 nutzt er virtuelle Realität in Video- und Klanginstallationen, Klangperformances, künstlerischer Forschung und Webprojekten. In seinen Arbeiten erkundet er das Potenzial von Technologien zur Herbeiführung eines gesellschaftlichen Wandels und/oder bindet nichtmenschliche Subjekte ein.
Blooming Love
Diese VR-Erfahrung ist ein virtuelles Gewächshaus, in dem leidenschaftliche Begegnungen zwischen dem Pflanzlichen und dem Menschlichen gedeihen. Der ökosexuelle Flirt beginnt durch aufreizende Blicke – durch wundenlose Öffnungen in Haut und Blatt werden Gase und Flüssigkeiten ausgetauscht. Reibung, Feuchtigkeit und Wärme entstehen. Hier lassen sich pflanzliche Arten eines lettischen Regenmoores umarmen und neue Sinnlichkeiten einer bedingungslosen, leidenschaftlichen Liebe für Pflanzen heranzüchten – immerse yourself deeper and deeper!
Inspiriert durch die Schriften und Konzepte der kanadischen Anthropologin Natasha Myers versucht sich diese VR-Erfahrung neuen Gefühlswelten einer Zeit nach dem Anthropozän zu nähern. Wie lässt sich unsere sorgende Liebe zur Umwelt, ähnlich der Liebe zu einer Mutter, in eine leidenschaftlich-sexuelle Beziehung, ähnlich der Liebe zu einer/einem Liebhaber:in, transformieren?
Diese VR-Erfahrung ähnelt eher einer lebenden Skulptur als einem Computerspiel. In einer generativen Umgebung aus Klang, digitalen Objekten und Rekursionen kann der Blick des Publikums mit der digitalen Welt „interagieren“.
Diese Arbeit wurde im Rahmen des Programms European Media Art Platforms (EMAP) bei RIXC (LV) mit Unterstützung des Creative Europe Kulturprogramms der Europäischen Union realisiert.