Ein Geheimdienst sammelt Informationen über die Bevölkerung des eigenen Landes – im Auftrag der staatsführenden Partei. Dieser Geheimdienst – das Ministerium für Staatssicherheit der DDR – benutzt diese Informationen, um Schaden von eben diesem Staat abzuhalten – nach außen und nach innen. Soweit ist das die Umschreibung aller Geheimdienste dieser Welt. Warum also ist dieses Haus, diese Bezirkszentrale des MfS in Halle ein besonderer Ort?
Vielleicht, weil das bis 1989 hier stattfindende Überwachen de facto keinerlei Kontrolle unterlag, weil keine betroffene und/oder beschuldigte Person ihre verfassungsmäßigen Rechte einklagen konnte; vielleicht weil am Ende das ganze Volk verdächtig wurde, der regierenden Minderheit nicht zu vertrauen. Vielleicht aber auch einfach, weil der Missbrauch von Macht selten profaner erschien, als an einem Ort wie diesem hier, den Objekten 01 und 02.
U. a. mit Michael Viebig, Leiter der Gedenkstätte Roter Ochse Halle, André Gursky, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Roten Ochsen, Marit Krätzer, Leiterin des Stasi-Unterlagen-Archivs in Halle, Zeitzeug:innen aus Mitarbeitersicht in der Behörde und aus Opferperspektive, Materialien aus dem BStU sowie Erich Mielke
Sounds & Atmos: Jasmina Al-Qaisi, Ralf Wendt