Sophie Hoyle ist Künstler:in und Autor:in und setzt sich intersektional mit postkolonialen, queeren, feministischen Themen sowie kritischer Psychiatrie und Behinderung auseinander. Im Vordergrund steht dabei die Relation von persönlichen zu (und in Gestalt von) politischen, Individuellen und kollektiven Ängsten sowie die Frage, wie an der Schnittstelle unterschiedlicher Arten von Ungleichheit und Marginalisierung Allianzen gebildet werden können. Hoyle setzt persönliche Erfahrungen als queere, nicht binäre und der Diaspora des Mittleren und Nahen Ostens und Nordafrikas zugehörige Person in Beziehung zu weiteren Formen struktureller Gewalt. Aufgrund eigener Erfahrungen mit Behinderung und psychischer Krankheit, darunter eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), begann Hoyle, die Geschichte biomedizinischer Technologien und Behandlungsmethoden zu erforschen, bei denen es Überschneidungen mit staatlicher und militärischer Kontrolle gibt.
Hyperacusis
Im Rahmen eines Aufenthalts beim Kulturverein Antre Peaux entstanden zwei neue Filme; einer wurde im Februar in London, Großbritannien, gedreht, der andere im April in Bourges, Frankreich. Sie thematisieren Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen und den Zugang zu Gesundheitswesen und Behandlungen in den beiden Ländern. Die Filme untersuchen Erfahrungen der Entfremdung und sozialen Marginalisierung aufgrund von ethnischer Herkunft, Kultur und Geschlecht und entwickeln Diskussionen über transkulturelle Dienste für psychische Gesundheit und sprachliche und kulturelle Übersetzung. Einer der Filme wurde im Ursulab gedreht, einem neuen Biohacking-Labor, das im Antre Peaux eröffnet wurde und westliche Wissenschaftskonstrukte und Narrative rund um Migration, Herkunft und die Kategorisierung sozialer Gruppen untersucht.
Warnung: Der Inhalt enthält Bilder von Schnitten, blutenden Wunden und Blutproben, die in einer Laborumgebung verwendet werden.
Diese Arbeit wurde im Rahmen des Programms European Media Art Platforms (EMAP) bei Antre Peaux (ex Bandits Mages) (FR) mit Unterstützung des Creative Europe Kulturprogramms der Europäischen Union realisiert.