Moritz Simon Geist ist Performer, Musikforscher und Robotik-Ingenieur. Sein Arbeitsschwerpunkt ist das Erfinden der zukünftigen elektronischen Musik – mit Robotern! Seine Projekte reichen von robotischen Musikperformances bis hin zu robotischen Soundinstallationen. Seine robotischen Instrumente und Performances wurden weltweit auf Festivals und Ausstellungen gezeigt. Darüber hinaus wurde er mehrfach internationale ausgezeichnet. Von 2015 – 2020 lehrte Moritz Simon Geist am Clives Davis Institute der NYU Berlin die Entwicklung von Technik und Gesellschaft. Er lebt und arbeitet in Dresden.
VIBRATIONS Prototype
Live Performance von Moritz Simon Geist (DE) mit Livestream zur 19. Media Art Biennale WRO 2021 REVERSO in Wroclaw, in Kooperation mit dem Silbersalz Science & Media Festival
Die Installation VIBRATIONS erzeugt mit physischen robotischen Instrumenten Sinuskurven. Ein generativer Kompositionsalgorithmus (KI) schafft kontemplative räumliche Soundlandschaften, die auf Mustern basieren, welche auf Kompositionen minimalistischer Musik wie der von Terry Riley oder John Adam zurückgehen.
Die Töne des Instruments werden durch gestimmte Aluminiumstäbe erzeugt. Der von einem komplexen vernetzten robotischen Antriebssystem gesteuerte und vielseitige Sound reicht von sphärischen, düsteren Akkorden bis hin zu glasklaren, äußerst prägnanten Melodien.
Die Töne werden dabei nicht von Menschen gemacht, sondern von 36 kleinen robotischen Antriebselementen. Diese löst ein Computer aus, indem er einen KI/ML-Algorithmus aus frei Oktaven (36 Tönen) ablaufen lässt. Die Robotermechanik bringt leichte Variationen in den Klang und den Rhythmus ein und schafft somit einen organischen Kontrast zu rein kalkulierten computergenerierten Sounds. Dennoch sind die Roboter präzise genug, um repetitive Strukturen zu spielen, die ein Mensch niemals reproduzieren könnte. Ziel dieser Kombination ist es, eine neue organische und mechanische Form von Sound zu schaffen: robotische elektronische Musik.
Da Computerchips als Nebeneffekt der Pandemie weltweit knapp geworden sind, ist die Arbeit derzeit noch ein work in progress und wird auch als solches präsentiert.
Diese Arbeit wurde im Rahmen des Programms European Media Art Platforms (EMAP) bei Ars Electronica (AT) mit Unterstützung des Creative Europe Kulturprogramms der Europäischen Union realisiert.