Waiting for the light

Waiting for the light

Die Installation ist Teil der Serie Subocean Botlights, die auf der Tatsache beruht, dass ein Großteil der interkontinentalen Kommunikation über unterseeische Glasfaserkabel erfolgt. Dieses Netzwerk überträgt Lichtfäden mit einem Zehntel des Durchmessers eines menschlichen Haares und ist für technologische Gesellschaften so existentiell wie die Sonne für Pflanzen. Wir hängen am seidenen Faden, während künstliche Sonnenstrahlen die Weltmeere passieren und unsere Gesichter vor den Bildschirmen zum Leuchten bringen.

Über in den Netzwerken ausgelegte Köder lockt die Installation Lichtfäden aus verschiedenen Teilen des Globus an. Die Wardschen Kästen funktionieren als geschlossene Miniatur-Ökosysteme und auch als Inseln im Netzwerk zwischen den Dingen – dem Internet. Jedes Gerät, das an dieses Netzwerk angeschlossen ist, wird zur Zielscheibe für automatisierte Prozesse – Bots – mit meist undurchsichtigen und daher unbekannten Motiven. Jede Pflanze wird so zu einem Objekt des Interesses für diese Roboter, deren kommunikative Handlungen in Form von Lichtströmen als aufblitzendes Wachstumslicht in unsere Umgebung zurückstrahlen, sobald sie den Meeresboden einmal passiert haben. Auf diese Weise verfolgen die Bots eine Agenda, von der sie nichts wissen.

Diese Arbeit wurde im Rahmen des Programms European Media Art Platforms (EMAP) bei WRO Art Center (PL) mit Unterstützung des Creative Europe Kulturprogramms der Europäischen Union realisiert.

© Zbigniew Kupisz
Taavi Suisalu

Taavi Suisalu ist ein Künstler aus Tallinn, der kulturökologische Kontexte schafft, die gleichzeitig auf technischer, metaphorischer und poetischer Ebene funktionieren. In seiner Praxis vermischt er traditionelle und zeitgenössische Empfindungen und untersucht, wie technologische Entwicklungen das Verhalten, die Wahrnehmung und das Denken sozialer Wesen sowie ihre natürliche Umgebung beeinflussen.

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